Kloster Lluc und Cala Pi - die vergisst man nie

April 8, 2021
Mallorca

Tramuntana, Sineu und Silencio

Heute ist Ausschlafen angesagt: Elena wacht erst um 8.15 Uhr auf und möchte dann alleine basteln und malen. Blöd, dass ich ausgerechnet heute dickes Kopfweh vom schweren spanischen Rotwein des Vorabends habe... Dafür bekomme ich dann aus unerfindlichen Gründen mein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk (...der erst im Dezember ist...): Ein selbstgebasteltes und gemaltes Heft mit Zeichnungen und Ausmalbildern! Darauf wird erst mal fürstlich gefrühstückt.

Da heute die Temperaturen auf maximal 14 Grad hochgehen, wollen wir eine Autotour zum Kloster Lluc im Mallorciner Gebirge (Tramuntana) machen. Beim Wettercheck kurz vor Abfahrt stellen wir fest, dass es dort nochmals 6 Grad kälter sein wird - hält uns aber nicht ab. Die Fahrt dorthin ist wunderschön. Erstmal durch die platte, fruchtbare Mitte der Insel. Unterwegs kommen wir am Örtchen Sineu vorbei, das einen so schönen Eindruck macht, dass wir spontan anhalten. Nach 25 m wird uns klar, dass dort heute Markt sein muss - ein spontaner Volltreffer. Der Markt zieht sich durch die wunderschöne Altstadt um die Kirche und hat allerlei zu bieten: Kunsthandwerk (v.a. Leder), Klamotten, Schuhe, eine riesige Kinderrutschbahn und Tiere (Hühner, Kaninchen, Hasen, Hunde, Esel, Kälber, Vögel). Elena wollte gleich mehrere kaufen...

Wir schlendern gemütlich über den Markt, geben irgendwann Elenas Wunsch nach einem gebratenen Hühnchen mit Pommes nach und stellen uns in die Schlange.

Nur wo das jetzt essen? Draußen ist es zu kalt, irgendwo reinsitzen nicht erlaubt... also im Auto. Zu Dritt quetschen wir uns nebeneinander auf die Vordersitze, den Beutel mit Hühnchen & Pommes auf die Mittelkonsole gestellt und verzehren ohne Besteck (...nur mit einem Taschenmesser...) unser Festmahl... mit dem Versuch, keine Riesensauerei anzurichten... Nicht nur Elena hatte ihren Spaß.

Gut gesättigt geht's weiter ins sehr felsige Tramuntana-Gebirge bis zum 525 m hoch gelegenen Kloster Lluc. Wir schauen uns kurz die Umgebung an, denn dort ist der einzige offizielle Campingplatz der Insel. Sehr einfach, aber prima für unsere Zwecke. Wenn es hier im Gebirge nur wärmer wäre... Wir vertagen die Entscheidung, ob wir hier einige Tage stehen wollen und genehmigen uns im Klostercafé heiße Schokolade und Cappuccino. Dann starten durch den Innenhof den Rundgang im botanischen Garten und besichtigen das wunderschöne Kloster (...das auch als "Hotel" dient...) von innen. Nicht nur im laufenden Gottesdienst war "Silencio" angesagt.

In die Abendsonne machen wir noch einen wunderschönen Spaziergang zu einem nahe gelegenen Aussichtspunkt.

Zum Abschluss gibt's noch ein Picknick auf den Steinen und eine letzte Kletterpartie. Zitat: "Papa, ich würde am liebsten drei Monate auf Mallorca bleiben!" Was will man mehr?!

Ein Paradies zum Baden und Toben

Am nächsten Morgen ist Basteltag. Elena und ich kreieren eine schicke Handtasche im Osterhasen-Look und eine modische Kette im Ringel-Look:

Zur Belohnung starten wir zur Cala Pi. Und sind begeistert von diesem Paradies am gefühlten Ende von Mallorca (...denn kilometerlang fahren wir vorher durchs Nichts...):

Elena lernt ein sechsjähriges Münchner Kindl kennen und tobt mit ihm über den nur von wenigen Menschen belegten Strand.

In der wohlig warmen Abendsonne auf unserem Stellplatz grillen wir später mit unseren Nachbarn Elke & Olaf. Angerichtet sind auf dem Grill: Würstchen, Hühnchen und Lachs. Dazu gibt's: Kartoffelsalat, Gemüse, Tomaten, Gurken & Baguette. Und dazu wiederum gibt's: Spanisches alkoholfreies Weißbier, italienischen Lambrusco und spanischen Rotwein.

Was man wohl Glück nennt...

Unsere Nachbarn wissen aktuell nicht, ob sie nächste Woche durch Frankreich mit ihrem Reisemobil den Transit zurück nach Deutschland oder in die Schweiz machen können. Der Lockdown in Frankreich erlaubt es aktuell eigentlich nicht... oder doch... es ist ziemlich unklar und nicht einmal die deutsche Botschaft in Paris ist sich sicher...

Was aber aktuell sicher ist und wir bis vorher nicht wussten: Wäre unsere Fähre in Toulon zwei Tage später gefahren, hätten wir sie nicht nehmen können, weil der Transit durch Frankreich nicht mehr erlaubt gewesen wäre!!! Das nennt man wohl Glück...

Corinna

Ich bin's - die im Exil lebende Italienerin

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