Wie plant man eine unplanbare Reise?
Vor weit einem Jahr ging's los: An unsere Arbeitgeber wurde der zweite Antrag auf Elternzeit eingereicht. Aus Erfahrungen der ersten Elternzeit schlauer geworden, wollten wir diesmal unbedingt vermeiden, dass Corinna wieder die Schule wechseln muss - oder erstmal als Urlaubsvertretung irgendwo im Hochschwarzwald wieder eingesetzt wird. Wenige Wochen später war's soweit: Die Rahmenbedingungen und unsere Vorliebe für Frühjahr & Sommer ergaben, dass wir unseren zweiten Elternzeit-Trip innerhalb der drei Monate von Ende März 2021 bis Ende Juni 2021 angehen können.
Mit diesem Zeitraum im Frühjahr bzw. Frühsommer war klar, dass Skandinavien oder ähnliche nördliche Reiseländer ausscheiden - zu kalt. Auch das Reisemittel war nach Abwägen zwischen Freiheit, Komfort und schnellem Vorankommen irgendwann gefunden: unser Wohnwagen - angehängt an den Golf. Aufgrund der Meeres-Vorlieben der beiden mitreisenden Damen, spitzte sich die Reiseländer-Auswahl vor allem auf die ans Mittelmeer angrenzenden Länder zu. Und so stand nach einigen Hin und Her die Grobroute fest: Durch Frankreich ans Mittelmeer und dann an der spanischen Mittelmeerküste entlang bis Andalusien. Und wenn es zeitlich hinhaut, noch einen Abstecher nach Portugal.
Dann kam die zweite Corona-Welle (...von der dritten und der vierten Welle erfuhren wir erst später...).
Losfahren in 8 Wochen - aber wohin?
Sonntag, 31. Januar, später Vormittag: Corona hat die Welt und Europa fest im Griff und wir schauen mal wieder, wohin wir eigentlich im Augenblick fahren können. Ein Blick auf die Seiten des RKI-Institus ergibt folgendes Bild:
Gelb bedeutet also Reisewarnungen... Für alle Länder um uns herum gibt es also Reisewarnungen, was bedeutet, dass wir aktuell praktisch gar nicht fahren könnten. Natürlich gibt es in diesen Pandemie-Zeiten schlimmeres, als nicht in den Urlaub fahren zu können. Trotzdem wäre das natürlich super-ärgerlich, drei Monate Elternzeit zuhause verbringen zu müssen.
Bei genauerem Studium der aktuellen Inzidenz-Zahlen müssen wir schon fast lachen. Denn das Land mit der weltweit höchsten Inzidenz-Rate ist aktuell Portugal und auf Platz 5 liegt Spanien. So viel zu unserer geplanten Route...
Aufbruch nach Süden, Westen oder Osten?
Andere Länder haben nicht so katastrophale Inzidenz-Werte, wie z.B. Griechenland oder Kroatien. Aber da kommen wir mit dem Wohnwagen kaum hin. Durch Italien darf mal eigentlich gar nicht fahren, so kommen wir nicht zu einer möglichen Fähre nach Kroatien oder Griechenland. Die Einreise auf dem direkten Landweg nach Griechenland ist im Moment nur über Bulgarien erlaubt...
Da bleibt einem nur übrig, Ruhe zu bewahren und einerseits zu hoffen, dass die Ausbreitung der Pandemie sich mit zunehmenden Temperaturen, wie letztes Jahr, wieder beruhigt. Und andererseits davon auszugehen, dass ab April der Tourismus wieder öffnet. Zumindest ein wenig. Denn Campingplätze mit autark stehenden Wohnmobilen- und wagen stellen kein wirkliches Hot-Spot-Risiko dar. Solange keine Wagenburg-Feiern abgehalten werden...
